Dienstag, 22. November 2016

Sprachverwirrung oder #aupairproblems

Hallo ihr Lieben!

Seit über zwei Monaten bin ich jetzt schon in Irland. Einer der Gründe warum ich in ein englisch sprachiges Land wollte war, um mein Englisch zu verbessern. Und genau das wird mir jetzt langsam zum Verhängnis.


Auf englisch kann ich mich manchmal nicht so ausdrücken, wie ich es möchte, weil mir dazu einfach das Vokabular fehlt. Aber noch schlimmer, auf deutsch, meiner Muttersprache, kann ich auch oft einfach nicht mehr sagen, was ich meine, ohne englische Wörter zu benutzen.

Auf deutsch kann ich mich genügend unterhalten, mit Jana, mit einem österreichischen AuPair aus dem Ort, mit meiner Familie und Freunden zu hause. In Deutschland hatte ich selten mal das Problem, dass mir Wörter nur in der anderen Sprache eingefallen sind. Meistens hat es bei train station, post office oder stamp ausgesetzt. Die letzten beiden kann man wohl auf mein Hobby Postcrossing zurückführen.

Hier wechsele ich oft mitten im Satz die Sprache - wie heißt nochmal pigeon, seagul, bus stop? Das mag kein Problem sein, solange ich in Irland bin. Wenn ich mit jemandem deutsch spreche, kann diejenige immer englisch, und wenn ich englisch spreche, ist öfter mal jemand dabei, der mir beim Übersetzten hilft. Oft kann ich auch erklären, was ich meine, Aber wenn ich wieder fest in Deutschland wohne, was im übrigen in absehbarer Zeit nicht mein Plan ist, wie soll das werden? "Entschuldigung, aber ich muss das mal schnell bei Google Übersetzer eingeben."?

Eine andere AuPair Freundin von mir, die aus Schweden kommt und finnische Eltern hat, sagte mal sinngemäß: "Ich kann englisch nicht richtig und schwedisch und finnisch verlerne ich, weil ich die ganze Zeit englisch spreche. Ich kann nicht sagen, was ich will und fühl mich wie ein hilfloses Kleinkind. Die Leute denken bestimmt, ich bin dumm, dabei kann ich mich nur nicht ausdrücken."

Genau so fühle ich mich auch. Was es nicht gerade besser macht, ist dass ich gerade über Duolingo schwedisch lerne. Fragt nicht, ich habe zu viel Zeit. Nun habe ich mir ein Notizbuch für Vokabeln angelegt. Auf einer Spalte stehen die schwedischen Wörter, in der anderen ein wilder Mix aus meinen anderen beiden Sprachen. Ich wollte das ganze eigentlich in deutsch halten, weil ich mir die Wörter besser herleiten kann. Pustekuchen. Alles bunt gemischt.

Mein Vater meinte neulich beim skypen, er ist überrascht, dass ich noch so gut deutsch spreche, aber meine Rechtschreibung und Grammatik haben ganz schön nachgelassen. Den Überraschung, eigentlich bin ich ein richtiger Grammar-Nazi. Aber das Recht, mich so zu nennen, habe ich wohl jetzt endgültig verloren, den ich musste vorhin googlen, wie man zuhause schreibt.

Ich hoffe, ihr erwartet jetzt keine Moral von der Geschichte, den die gibt es nicht. Außer vielleicht, geht nicht ins Ausland, den dann verlernt ihr eure Muttersprache. Aber das will ich euch auch nicht wirklich sagen, den wenn ihr ins Ausland geht, lernt ihr fürs Leben, auch wenn ihr dafür eure eigene Sprache verlernt. Das ist es schon Wert ;)

Schreibfehler dürft ihr behalten!

xo, lisa



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